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Halbjahreszahlen: Die Kunden sparen so viel wie nie zuvor

Geldvermögensbildung und gewerbliches Kreditgeschäft auf Rekordniveau / Starke Nachfrage nach Wertpapieren

Die Sparkassen in Westfalen-Lippe sind im ersten Halbjahr 2018 in allen Geschäftsfeldern gewachsen. Das geht aus den Zahlen hervor, die der Sparkassenverband Westfalen-Lippe für das erste Halbjahr 2018 veröffentlicht hat.

Geldvermögensbildung auf Rekordniveau
Die Privatkunden der 60 Sparkassen in Westfalen-Lippe sparen erneut auf Rekordniveau: Die Geldvermögensbildung – also das, was Privatkunden neu auf Sparkonten sowie in Wertpapieren, Bausparverträgen und Lebensversicherungen angelegt haben – stieg erneut an: In den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 waren es 2,02 Milliarden Euro – ein neuer Rekordwert. Das entspricht einem Zuwachs von 49,7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und ist doppelt so viel (+104,8 %) wie im Durchschnitt der drei Vorjahre (984 Millionen Euro). Das geht aus den Halbjahres-Zahlen hervor, die der Sparkassenverband Westfalen-Lippe heute veröffentlicht hat.

Bereits seit 2014 steigern die westfälisch-lippischen Sparkassenkunden ihr Geldvermögen in beachtlichem Maß. Die Gründe dafür sind die gute Beschäftigungslage und die stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Etwa die Hälfte ihrer Ersparnisse legten die Privatkunden im Einlagenbereich der Sparkassen an – bevorzugt auf Tagesgeldkonten. Die ebenso stark gestiegene Nachfrage nach Wertpapieren zeigt, dass für viele Privatanleger die Rendite wieder eine stärkere Rolle bei ihrer Anlageentscheidungen spielt. Die Wertpapierkäufe der Kunden überstiegen die Wertpapierverkäufe um 825 Millionen Euro – im Vorjahreszeitraum betrug dieser Wertpapier-Nettoabsatz noch 450 Millionen Euro.

Am stärksten gefragt waren Investmentfonds (aktueller Nettozuwachs 600 Millionen Euro), gefolgt von Aktien (157 Millionen Euro) und festverzinslichen Wertpapieren (68 Millionen Euro).

Die Präsidentin des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, Prof. Dr. Liane Buchholz, bewertet diese Entwicklung positiv: „Mit Blick auf die Altersvorsorge sind Wertpapiere ein wichtiger Baustein, denn sie ermöglichen höhere Renditen und damit ein schnelleres Erreichen des Sparziels. Mein Rat ist: Alle unsere Kunden sollten sich mit dem Thema Wertpapiere intensiv befassen. Unsere Berater stehen dabei gerne zu Seite“.

Starkes Kreditgeschäft
Der Kreditbestand bei den Firmenkunden stieg seit Jahresbeginn um 3,3 % auf 47,1 Milliarden Euro an (Vorjahr +2,9 %). Die Sparkassen sagten in den ersten sechs Monaten 4,73 Milliarden Euro an neuen Krediten zu. Dieser Wert ist eine neue Bestmarke und übertrifft den Wert des Vorjahres um 2,2 %. Volle Auftragsbücher und eine starke Auslastung der Produktionskapazitäten beflügelten die Kreditnachfrage.

Die Privathaushalte erhöhten ihren Kreditbestand im ersten Halbjahr um 0,3 % auf 40,3 Milliarden Euro und bestätigen damit den Trend des Vorjahreszeitraums. Der überwiegende Teil der gesamten Darlehenszusagen an Privatpersonen in Höhe von 3,33 Milliarden Euro entfällt auf Wohnungsbauzwecke. Die Zusagen hätten durchaus noch höher ausfallen können, aber steigende Baupreise und ein knapper werdendes Angebot an Kaufimmobilien verhinderten ein noch besseres Ergebnis.

Digitalisierung
Jürgen Wannhoff, Vizepräsident des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, sieht die Sparkassen auch bei der Digitalisierung ihres Angebotes gut aufgestellt. Die Sparkassen seien seit dem Marktstart von Echtzeitüberweisungen am 10. Juli in der Lage, Überweisungen innerhalb von wenigen Sekunden zum Zahlungsempfänger zu senden. „Die Kunden haben auf diesen Service offenbar gewartet, denn wir haben in den ersten Wochen bundesweit bereits mehr als eine Million Echtzeitüberweisungen durchgeführt“, so Wannhoff. Der Bezahldienst Kwitt, mit dem man Beträge bis 30 Euro direkt vom Handy aus überweisen kann, kommt ebenso gut an: Über eine Million Kunden nutzen diesen Service. Auch für das mobile Bezahlen mit dem Handy habe man ein Angebot geschaffen. Seit dem 30. Juli können Sparkassenkunden beim Einkauf mit Ihrem Handy an der Kasse bezahlen. „Die Sparkassen werden ihrer Rolle als Innovationsführer bei der Digitalisierung gerecht und haben in den ersten Monaten des Jahres weitere Schritte in die richtige Richtung gemacht“, erklärt Wannhoff.