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Sparkassen in Westfalen-Lippe mit starkem Wachstum

Neuer Rekord bei der Geldvermögensbildung / Wertpapiergeschäft findet zu alter Stärke zurück / Sparkassen unterstützen Unternehmen bei Digitalisierung

Münster (12. Februar 2019). Die Sparkassen in Westfalen-Lippe haben im Jahr 2018 in vielen Geschäftsbereichen zugelegt und sind weiter gewachsen: Der Bestand an Kundenkrediten erreichte insgesamt einen Wert von 93,6 Mrd. € (+2,7 %). Auch bei den Einlagen legten sie zu – um 2,9 % auf 99,0 Mrd. €. Die aggregierte Bilanzsumme stieg um 2,6 % auf 134,6 Mrd. €.

Die Institute erwirtschaften schon seit Jahren ein kontinuierliches Wachstum. „Während sich zahlreiche Kreditinstitute seit der Finanzkrise im Jahr 2008 verkleinert haben, sind die Sparkassen in Westfalen-Lippe in einem beeindruckenden Wachstumsmodus“, erklärte Professorin Liane Buchholz, Präsidentin des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe.

In der Zeit seit der Finanzkrise stieg die Bilanzsumme der Institute um mehr als 19 %. Die Kundenkredite sind in diesem Zeitraum um 29 % angestiegen, die Kredite an Unternehmen und Selbständige um 45 %, und die Kundeneinlagen haben um 29 % zugelegt.

Neue Bestmarke bei der Geldvermögensbildung von Privatkunden
Die Geldvermögensbildung – also das, was Privatkunden neu auf Sparkonten, in Wertpapieren, Bausparverträgen und Lebensversicherungen angelegt haben – stieg im Jahr 2018 auf 4,5 Mrd. (Vorjahr = 3,8 Mrd. €).

„Das ist eine noch nie dagewesene Größenordnung und entspricht einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr von 18 %“, stellte der Vizepräsident Jürgen Wannhoff fest. Er lobte die ausgeprägte Sparbereitschaft der Kunden. „Die Menschen wissen um die Notwendigkeit des Sparens. Die Tarifloherhöhungen im vergangenen Jahr haben zudem für höhere Einkommen gesorgt. Im Ergebnis wurde die Sparleistung des Vorjahres deutlich übertroffen“, so Wannhoff.

Wertpapiergeschäft findet zu alter Stärke zurück
Die Bereitschaft zum Sparen hatte auch positive Auswirkungen auf das Wertpapiergeschäft. Der Nettoabsatz von Wertpapieren stieg bei Privatkunden im Vergleich zum Vorjahr von 891 Mio. € auf 1,2 Mrd. € sehr deutlich an. Er bildet die Ersparnis im Wertpapierbereich ab, also die Differenz zwischen Wertpapierkäufen und -verkäufen. Besonders gefragt waren Investmentfonds, bei denen man schon mit kleinen Beträgen monatlich ein Vermögen aufbauen kann.

„Wertpapiere sind und bleiben ein wichtiger Baustein in der Vermögensbildung“, erklärte Jürgen Wannhoff. „Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Kurve für die Kursentwicklung nicht immer nur nach oben zeigen kann.“

Wachstum im Kreditgeschäft
Nicht nur beim Sparen, auch im Kreditgeschäft legten die Kunden der Sparkassen deutlich zu. Das galt besonders im Firmenkundenbereich: Die starke Auslastung der Produktionskapazitäten machte Neuanschaffungen – beispielsweise von Maschinen – notwendig und führte so zu einer starken Kreditnachfrage der Unternehmen. Sie steigerten ihren Kreditbestand insgesamt um 4,6 % auf 47,7 Mrd. €. Auch das Kredit-Neugeschäft mit Unternehmen bleibt stark: Es lag mit 9,6 Mrd. € noch einmal 4,0 % höher als im Vorjahr.

Beim Kreditgeschäft mit Privatkunden machte das Wohnungsbau-Kreditgeschäft mit 80 % den größten Anteil aus: Die Darlehenszusagen für den privaten Wohnungsbau lagen bei 5,3 Mrd. €. Das entspricht einer Steigerung von 4 % im Vergleich zum Vorjahr.

Sparkassen sind wichtigster Partner des Mittelstands
„Bei der Wahl ihres Kreditinstitutes haben die Unternehmer einen klaren Favoriten", erklärte Jürgen Wannhoff. "Fast zwei Drittel aller Unternehmen in Westfalen-Lippe unterhalten eine Geschäftsverbindung zur örtlichen Sparkasse, für die Hälfte der Unternehmen ist die Sparkasse die Hauptbankverbindung."

Der Mittelstand steht wirtschaftlich gut da, wie aus der Diagnose Mittelstand, die die Sparkassen jährlich herausgeben, hervorgeht. Die durchschnittliche Eigenkapitalquote der Unternehmen liegt bei 36,8 %. Die Diagnose zeigt aber auch, dass es zentrale Herausforderungen für den Mittelstand gibt. Dazu zählt neben dem Fachkräftemangel und bürokratischen Hürden vor allem die Digitalisierung, bei der viele Unternehmer eigenen Angaben zu Folge Nachholbedarf haben.

Jürgen Wannhoff ist davon überzeugt, dass die Sparkassen einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der mittelständischen Unternehmen leisten können: „Wir sind dabei, unsere Firmenkundenberater mit Analysetools, die wir zusammen mit der Fachhochschule für den Mittelstand entwickelt haben, zu befähigen, den Digitalisierungsstand in einem Unternehmen zu bewerten und Handlungsoptionen zu zeigen“.

Jahresergebnis
Die ordentlichen Geschäftsabschlüsse der 60 Sparkassen in Westfalen-Lippe lassen sich an den Rentabilitätszahlen ablesen. Das Jahresergebnis beträgt 195 Mio. €.
Die westfälisch-lippischen Sparkassen zahlten 337 Mio. € gewinnabhängige Steuern und haben 143 Mio. € gespendet, gestiftet oder ausgeschüttet.

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