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SVWL-Konjunkturindikator I/2019: Aufschwung schaltet weiteren Gang zurück

Wachstum schwächt sich weiter ab / Weltwirtschaftsklima wird rauer und führt zu eingetrübter Stimmung

Münster (19. Februar 2019). Der anhaltende Konjunkturaufschwung in Westfalen-Lippe setzt sich voraussichtlich auch in den kommenden Sommermonaten fort. Allerdings lässt das Wachstums-Tempo weiter nach. Die Unternehmen haben ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate spürbar heruntergeschraubt.
as lässt sich am Sparkassen-Konjunkturindikator ablesen, der im Vergleich zum Herbst 2018 um knapp 4 Punkte gefallen ist. Der aktuelle Wert beträgt 124,2 Punkte und liegt immer noch 11 Punkte über dem langjährigen Durchschnitt.

Der Konjunkturindikator des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe ermittelt zweimal im Jahr auf Grundlage von Umfragen der acht Industrie- und Handelskammern in Westfalen[1] die Stimmung in durchschnittlich rund 2.900 Unternehmen. In diese Analyse fließen auch Daten des Statistischen Landesamtes NRW sowie Erkenntnisse aus der Geschäftsentwicklung der 60 Sparkassen in Westfalen-Lippe ein.

Weiterhin bezeichnen 49 % (Herbst 2018: 51 %) der Betriebe ihre Geschäftslage als "gut", nur 6 % der Firmen stufen ihre Lage als "schlecht" ein. Die starke Inlandsnachfrage bleibt die tragende Säule der Konjunktur.

Am besten ist die Stimmung im Baugewerbe: 99 % der Bauunternehmen schätzen ihre Lage als gut oder befriedigend ein. Die steigenden Einkommen und die weiterhin sehr günstigen Finanzierungskonditionen sorgen für eine anhaltend hohe Wohnungsbaunachfrage und für gut gefüllte Auftragsbücher der Bauunternehmer.

Auch in den Bereichen Handel und Dienstleistungen ist die Geschäftslage aufgrund der hohen privaten Konsumbereitschaft überwiegend positiv. Eingetrübt hat sich die Stimmung in der Industrie. Neue Zulassungsverfahren bei der Fahrzeugproduktion schlugen beim Fahrzeugabsatz negativ zu Buche. Die nachlassende Weltkonjunktur trug ebenfalls zur Verschlechterung der Stimmung bei.

Bei der Frage nach den Geschäftsaussichten haben die Unternehmen ihre Erwartungen spürbar zurückgenommen. Der Anteil der Konjunkturoptimisten liegt nur noch bei 23 % (Herbst 2018: 24 %), der der Pessimisten ist in den letzten sechs Monaten um 4 %-Punkte auf 15 % gestiegen. Neben den weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie wachsendem Protektionismus und der Gefahr eines ungeordneten Brexits bereitet der Fachkräftemangel den Unternehmen Schwierigkeiten und bremst die Ausweitung der Produktionskapazitäten.

Die Investitionsbereitschaft der westfälisch-lippischen Unternehmen hat sich leicht verringert. Der Anteil der Betriebe, die in den kommenden Monaten weniger in Maschinen und Bauten investieren wollen, ist um zwei Prozentpunkte auf 16 % gestiegen.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt weiterhin günstig. 23 % der Betriebe wollen ihre Belegschaft aufstocken, lediglich 11 % der Unternehmen wollen ihr Personal verringern.

[1] IHK Arnsberg Hellweg-Sauerland, IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, IHK Mittleres Ruhrgebiet (Bochum), IHK Lippe zu Detmold, IHK zu Dortmund, Südwestfälische IHK zu Hagen, IHK Nord Westfalen (Münster) und IHK Siegen.

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