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SVWL-Konjunkturindikator II/2018: Aufschwung schaltet einen Gang zurück

Wachstum verlangsamt sich / Weltwirtschaftlicher Rahmen und steigende Energiepreise trüben die Stimmung

Münster (17. Oktober 2018). Der anhaltende Konjunkturaufschwung in Westfalen-Lippe setzt sich voraussichtlich auch in den kommenden Wintermonaten fort. Allerdings lässt das Wachstums-Tempo nach. Die Unternehmen haben ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate spürbar heruntergeschraubt. 
Das lässt sich am Sparkassen-Konjunkturindikator ablesen, der im Vergleich zum Frühjahr 2018 um 6,3 Punkte gefallen ist. Der aktuelle Wert beträgt 127,9 Punkte und liegt immer noch 15 Punkte über dem langjährigen Durchschnitt.

Der Konjunkturindikator des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe ermittelt zweimal im Jahr auf Grundlage von Umfragen der acht Industrie- und Handelskammern in Westfalen1 die Stimmung in durchschnittlich rund 3.400 Unternehmen. In diese Analyse fließen auch Daten des Statistischen Landesamtes NRW sowie Erkenntnisse aus der Geschäftsentwicklung der 60 Sparkassen in Westfalen-Lippe ein.

Weiterhin bezeichnen 51 % (Frühjahr 2018: 54 %) der Betriebe ihre Geschäftslage als „gut“, nur 7 % der Firmen stufen ihre Lage als „schlecht“ ein. Die starke Inlandsnachfrage bleibt die tragende Säule der Konjunktur.

Am besten ist die Stimmung im Baugewerbe: 99 % der Bauunternehmen schätzen ihre Lage als gut oder befriedigend ein. Die private Wohnungsbaunachfrage hält an und füllt die Auftragsbücher der Bauunternehmer. Zudem sorgt die verbesserte Finanzlage der kommunalen Auftraggeber für einen Anstieg der öffentlichen Wohnungsbau-Investitionen.

Auch in den Bereichen Handel und Dienstleistungen ist die Geschäftslage aufgrund der hohen privaten Konsumbereitschaft überwiegend positiv. Etwas eingetrübt hat sich die immer noch gute Stimmung in der Industrie. Zwar sind die Produktions-Kapazitäten weiterhin ausgelastet, die Auftragseingänge insbesondere aus dem Ausland waren in den vergangenen Monaten allerding rückläufig. Der nachlassende Welthandel macht sich hier bemerkbar.

Bei der Frage nach den Geschäftsaussichten haben die Unternehmen ihre Erwartungen spürbar zurückgenommen. Der Anteil der Konjunkturoptimisten liegt nur noch bei 24 % (Frühjahr 2018: 29 %), der der Pessimisten ist in den letzten sechs Monaten um 3 %-Punkte auf 11 % gestiegen. Neben den weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie wachsendem Protektionismus  bereiten den hiesigen Unternehmen die steigenden Energiepreise Sorgen. Immer mehr Unternehmen (60 %) bezeichnen den Fachkräftemangel als erhebliches Risiko für den künftigen Geschäftserfolg.

Die Investitionsbereitschaft der westfälisch-lippischen Unternehmen hat sich leicht verringert. Der Anteil der Betriebe, die in den kommenden Monaten vermehrt in Ausrüstungen und Bauten investieren wollen, ist seit dem Frühjahr von 31 % auf 29 % zurückgegangen.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt weiterhin günstig. 25 % der Betriebe wollen ihre Belegschaft aufstocken, lediglich 10 % der Unternehmen wollen ihr Personal verringern.

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1  IHK Arnsberg Hellweg-Sauerland, IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, IHK Mittleres Ruhrgebiet (Bochum), IHK Lippe zu Detmold, IHK zu Dortmund, Südwestfälische IHK zu Hagen, IHK Nord Westfalen (Münster) und IHK Siegen.

 

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