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Von Witebsk nach Paris – Marc Chagall im Picasso-Museum

Sparkassen in Westfalen-Lippe sind Förderer der Highlight-Ausstellung

Münster (12. Oktober 2018). In der Ausstellung „Marc Chagall – Der wache Träumer“ präsentiert das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster bis zum 20. Januar 2019 einen der größten Träumer der Kunstgeschichte. Mit rund 120 Gemälden, kolorierten Zeichnungen und farbigen Grafiken, darunter Leihgaben aus dem Centre Pompidou in Paris, dem Musée Cantini in Marseille sowie zahlreiche selten gezeigte Werke aus Privatbesitz, taucht die Ausstellung tief in Marc Chagalls fantastische Traumwelt ein und spürt zugleich seinen Inspirationsquellen in der realen Welt nach.

„Die Bilder von Marc Chagall haben Weltgeltung. Ich freue mich, dass die Sparkassen in Westfalen-Lippe in diesem Jahr dazu beigetragen haben, diese hochkarätige Ausstellung in die Region zu holen.“, so Prof. Dr. Liane Buchholz, Präsidentin des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe. „Es zeigt, dass international renommierte Kreise aus Kunst und Kultur dem Picasso-Museum hohe Anerkennung und Vertrauen schenken. Die Sparkassen in Westfalen-Lippe sind stolz darauf, das Museum federführend errichtet zu haben.“

„Marc Chagall hat sich zeitlebens gegen das ihm verliehene Etikett des Träumers und wirklichkeitsfernen Fantasten gewehrt“, so Museumsleiter Prof. Dr. Markus Müller. „Die Ausstellung nimmt ihn beim Wort und geht den Quellen seiner Bildwelt auf den Grund.“ Die Spurensuche führt den Ausstellungsbesucher in das kulturelle Milieu des jüdischen Schtetl im weißrussischen Witebsk, in dem Chagall aufgewachsen ist. Viele der im Picasso-Museum ausgestellten Bilder finden hier ihren Ursprung. Auch seine jiddische Muttersprache mit ihren Sprachbildern und Redensarten prägte das Bilddenken des Künstlers.

Chagalls Glaube spielte eine weitere zentrale Rolle für seine Kunst. Er gehörte dem Chassidismus an, einer jüdischen Erweckungsbewegung. Sie besagt, Gott
ist in allem, auch im kleinsten und banalsten Detail des Alltags. Bei Chagall herrscht keine Trennung zwischen Weltlichem und Profanem, die Bibel ist ein
weltliches Werk voller Tragik, der Alltag hingegen kann religiös und von Wundern geprägt sein. Inspiration fand Chagall auch in der Ikonenkunst. Die Ausstellung
illustriert mit sieben Ikonen des 17. bis 19 Jahrhunderts aus dem Ikonen-Museum Recklinghausen, dem größten Ikonen-Museum Westeuropas, welchen Einfluss sie auf Chagalls Kunst ausübten.

Parallel zur Chagall-Präsentation vereint die Studioausstellung „Surreale Bücher – Von Picasso bis Miró“ die Höhepunkte surrealistischer Buchkunst der im
Kunstmuseum Pablo Picasso Münster beheimateten Sammlung Classen. Von Man Rays erotischen Aktfotografien über Max Ernsts albtraumhafte Collagen
und Joan Mirós farbgewaltigen Bildchiffren spannt sie den Bogen bis hin zu Picassos surrealen Gestaltungsweisen. Die Druckgrafiken sind in enger Kollaboration
mit Dichtern wie Paul Éluard und Tristan Tzara entstanden und zeigen dem Betrachter den bildnerischen Reichtum surrealistischer Kunst.

(von links nach rechts): Prof. Dr. Liane Buchholz, Präsidentin des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe und Kuratoriumsvorsitzende der Sparkassenstiftung Kunstmuseum Münster, Andrea Hagemann, Kaufmännische Leiterin des Picasso-Museums, Museumsleiter Prof. Dr. Markus Müller und Meret Meyer, Enkeltochter des Künstlers Marc Chagall vor dem Bild „Braut mit zwei Gesichtern“ (1927) - Foto: Jürgen Peperhowe

Prof. Dr. Liane Buchholz und Meret Meyer mit dem Werk „Der Engel mit der Palette“ (1927/36) - Foto: Jürgen Peperhowe

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