Vorstand

Auf dem Weg in die Transformationsdekade

Neujahrsgruß des SVWL-Vorstands

Das Jahr 2022 wird das Jahr der Optimisten. Natürlich werden auch die kommenden Wochen und Monate von der Corona-Pandemie geprägt sein. Wir lernen jedoch immer weiter dazu. Schon die Vielzahl der Impfungen im Dezember gibt Anlass zu der positiven Erwartung, dass die Infektionswellen der Zukunft flacher verlaufen. Kurzum: Wir lernen mehr und mehr, mit der Pandemie zu leben und sie zu bewältigen. Lassen Sie uns darum für 2022 zuversichtlich sein!

Bei alledem ist unser gemeinsamer Einsatz wichtig. Die Sparkassen in Westfalen-Lippe werden dabei tatkräftig anpacken. So wie auch 2021 und so wie seit über 200 Jahren. Sie haben erheblichen Anteil daran, dass es diesem Land trotz großer wirtschaftlicher Einschnitte nach wie vor gut geht. In der Corona-Pandemie haben die westfälisch-lippischen Sparkassen mit ihrer Liquidität zigtausenden Firmenkunden schnell und unbürokratisch über die schlimmsten Folgen der Krise hinweggeholfen und so manche Insolvenz verhindert.

Und nicht nur das. Sparkassen haben auch in der Flutkatastrophe große Energie aufgebracht, um den Opfern beizustehen. Schon einen Tag nach den Unwettern haben wir unsere Spendenaktionen in Westfalen-Lippe, aber auch bundesweit, gestartet, mit denen wir insgesamt 15 Millionen Euro zur Verfügung stellen konnten. Dieses Geld ist zum einen über „NRW.hilft“, einem Zusammenschluss namhafter Hilfsorganisationen, aber auch durch unmittelbare Zuwendungen unter anderem an Organisationen, Feuerwehren, Museen und Vereine direkt dort angekommen, wo es dringend gebraucht wurde.

Sparkassen helfen, lösen und sind da, wenn man sie braucht. Das findet Anerkennung und Wertschätzung. Einerseits durch das immense Vertrauen unserer Kunden, die unsere Geschäftsentwicklung zu neuen Wachstumsrekorden getrieben haben. Andererseits durch positive politische Signale, wie sie zum Beispiel im Koalitionsvertrag der Ampelparteien zum Ausdruck kommen. Wenn in dem Papier von der Bedeutung des Drei-Säulen-Modells mit lokal verankerten Instituten oder dem Erhalt der Institutssicherung die Rede ist, ist das eine klare Anerkennung unserer Leistungen und unserer wichtigen Rolle bei der Unternehmensfinanzierung.

Sparkassen sind und bleiben der Finanzierungspartner Nummer 1, wenn es um den Mittelstand geht. Umso wichtiger war es uns, dass sich auch unser Einsatz für eine Stärkung der Kreditvergabe an den Mittelstand auszahlt. Die Bundesregierung will im Rahmen der Basel III/IV-Maßnahmen den KMU-Faktor erhalten und Wettbewerbsnachteile für kleine Institute sogar abbauen. Dafür haben wir sehr gekämpft. Denn wir brauchen ein starkes wirtschaftliches Rückgrat in Deutschland. Das sind die KMU, die kleinen und mittleren Unternehmen, ganz besonders.

Das Jahr 2022 wird natürlich von neuen Herausforderungen geprägt sein. Die Inflation ist ein Beispiel dafür. Sie wird weiter steigen und hat in Deutschland die Fünf-Prozent-Marke längst überschritten, ohne dass die Europäische Zentralbank zu einem wesentlichen Gegensteuern bereit wäre.

Diese Entwicklung trifft vor allem Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen. Die aktuelle Mischung aus Preisanstieg einerseits und fehlenden Zinsen für Erspartes andererseits wird beim Vermögensaufbau eine erhebliche Delle hinterlassen. Es muss darum jetzt alles getan werden, um die Inflation im Euroraum in Grenzen zu halten. Die EZB hat hierzu ein Versprechen abgegeben, an das wir sie gerne erinnern.

Überdies haben sich die Sparkassen aufgemacht, die Menschen bei der Transformation zu einer nachhaltigeren und digitaleren Gesellschaft zu begleiten. Die Dekade der Transformationsfinanzierung steht an. Für die entscheidenden Phasen von Klimaneutralität und digitalem Wandel werden allein in Nordrhein-Westfalen jährlich 72 Milliarden Euro Investitionen veranschlagt – pro Jahr. Schon die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig es für Unternehmen ist, die Sparkassen an ihrer Seite zu haben. Das wird bei der Transformation nicht anders sein.

Banken und Sparkassen benötigen dafür Spielräume, um die in sie gesetzten Hoffnungen ein weiteres Mal zu erfüllen. Eine regulatorische und bürokratische Entfesselung mit Augenmaß wäre darum – gerade im Jahr 2022 – das zeitgemäße Signal. Leider erleben wir gerade mit Blick auf die gesetzlichen Regelungen zur Klimaneutralität etwas anderes.

An der Leistungsfähigkeit der Sparkassen in Westfalen-Lippe wird das nicht rütteln. Beständig und beharrlich drehen sie an den Stellschrauben für Modernisierung, Stabilität und Kontinuität. Damit unsere Kunden sich jederzeit auf ihre Sparkasse verlassen können. In der Vergangenheit und auch in Zukunft.

Wir wünschen Ihnen alles Gute für das neue Jahr!

Prof. Dr. Liane Buchholz             Jürgen Wannhoff
Präsidentin                                                Vizepräsident

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