Prof. Dr. Liane Buchholz: „Ein klares Bekenntnis für Europa“
Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron ist am 28. Mai mit dem Internationalen Preis des Westfälischen Friedens ausgezeichnet worden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Dr. Reinhard Zinkann, Vorstandsvorsitzender der ausrichtenden Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL), haben den Staatsgast im Festsaal des Historischen Rathauses in Münster für sein langjähriges und starkes Engagement für ein freies, vereinigtes und eigenständiges Europa ausgezeichnet. Das Preisgeld in Höhe von 50 TEuro spendet Macron dem Deutsch-Französischen Jugendwerk, das 1963 durch Bundeskanzler Adenauer und Präsident de Gaulle errichtet wurde. Es war der erste Staatsbesuch eines französischen Präsidenten in Deutschland seit 24 Jahren.
Der Jugendpreis geht an das Deutsch-Polnische Jugendwerk. Die Organisation fördert seit 1991 den Austausch von deutschen und polnischen Jugendlichen. Seit dem Krieg in der Ukraine umfasst das Engagement des Jugendwerks auch einen Schutzraum für geflüchtete ukrainische Jugendliche. Drei junge Erwachsene aus Polen, der Ukraine und Deutschland haben die Auszeichnung am 28. Mai 2024 in Empfang genommen.
Prof. Dr. Liane Buchholz, Präsidentin des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, zugleich Mitglied im Vorstand der WWL und im Kuratorium Internationaler Preis des Westfälischen Friedens: „Das ist ein klares Bekenntnis für Europa. Die europäische Zusammenarbeit in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik sind essentielle Bestandteile im Bemühen für den Frieden auf unserem Kontinent. Staatspräsident Macron und das Deutsch-Polnische Jugendwerk haben dies in den Mittelpunkt ihrer Arbeit gestellt.“
An der Verleihung haben über 350 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Kunst und Kultur teilgenommen, unter ihnen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, CDU-Vorsitzender Friedrich Merz, Bundesfamilienministerin Lisa Paus und die polnische Jugendministerin Barbara Nowacka. Dazu Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe und weitere Europa-, Bundestags- und Landtagsabgeordnete.
Religionsfriede, Toleranz und Föderalismus waren die Kernpunkte des 1648 in Münster und Osnabrück geschlossenen Westfälischen Friedens, der den 30-jährigen Krieg beendete. Als Symbol für die fortdauernde Gültigkeit dieser Postulate hat die WWL den Internationalen Preis des Westfälischen Friedens 1998, zum 350. Jahrestag des Friedensschlusses, ins Leben gerufen.
Als Repräsentantin zahlreicher mittelständischer Unternehmen aus der Region will die WWL mit dem Preis verdeutlichen, wie Politik und Wirtschaft, Frieden, Stabilität und Wohlstand zusammenhängen. Zudem soll mit der Vergabe der Auszeichnung ein Beitrag zur Diskussion über das Zusammenleben der Menschen in einem Europa der Regionen geleistet werden.
Der mit 100 TEuro höchstdotierte deutsche Friedenspreis wird alle zwei Jahre in zwei gleichwertigen Kategorien vergeben. Der tschechische Präsident Vaclav Havel war 1998 der erste Preisträger. Weitere Preisträger sind Helmut Kohl, Carla del Ponte, Kurt Masur, Valery Giscard d'Estaing, Kofi Annan, Daniel Barenboim, Helmut Schmidt, Internationale Space Station, König Abdullah II, die baltischen Staaten sowie Alexis Tsipras und Zoran Zaev.
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